Die Siedler 5: Das Erbe der Könige
getestet von Yves Leiendecker
Die Siedler schlagen zurück. Die kleinen Pixelmenschen haben die PC-Welt im Sturm erobert und sind schon längst Kult. Da wundert es keinen, dass nun endlich auch der 5. Teil in die Läden gekommen ist. "Die Siedler V - Das Erbe der Könige", so lautet der neueste Teil der Reihe, die vor über zehn Jahren ihren Anfang fand und nun von BlueByte immer noch entwickelt und von Ubisoft publiziert wird.
Die Story des fünften Teils handelt von Dario, der von seiner sterbenden Mutter ein Amulett seines Onkels Helias erhält, das sein Leben für immer verändern soll. Sie trägt ihm auf, seinen Onkel aufzusuchen, um seinen Rat entgegenzunehmen. Der Tod seiner Mutter ist Folge eines Angriffs des herrschsüchtigen Königs Mordred, der das Dorf in dem sie lebte bis auf die Grundmauern niedergebrannt hat. Erfüllt von Hass, Trauer und Zorn greift Dario in die Schlacht ein und kämpft im Namen der Gerechtigkeit um das Schicksal der Dorfbewohner. Als er diese motivieren will, das Lager von Mordred's Armee anzugreifen, stellt sich heraus, dass sie weder über entsprechende Bewaffnung noch über die nötige Anzahl an Kriegern verfügen, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dario benötigt die Hilfe der umliegenden Dörfer, um seinen Plan zu verwirklichen. Diese sind aber erst bereit zu helfen, wenn sie ihre persönlichen Bedürfnisse befriedigt sehen. Zu diesem Zeitpunkt taucht Erec - ein Jugendfreund Darios und Ordensritter - auf und unterstützt ihn bei seinem Kampf gegen Mordred.
Im Verlauf des Spiels trifft Dario auf fünf weitere Helden, jeder mit besonderen Fähigkeiten, die im Kampf gegen die neue Bedrohung helfen sollen. Ein neues Kampfsystem, ein umfangreicher Technologiebaum und viele andere neue Features sollen das Spiel auch dieses Mal zu einem Klassiker werden lassen. "Die Siedler" sind erwachsener geworden und präsentieren sich nicht mehr in der Zeichentrick-Optik, wie es bislang der Fall war, sondern zeigen sich mit schon wesentlich ernsthafteren Gesichtsausdrücken und Körperproportionen.
Ein besonderes neues Feature ist das Wetter. Es nimmt nicht nur Einfluss auf das Aussehen der Landschaft, sondern auch auf das Spielgeschehen. Kann man so einen Fluss im Winter passieren, wenn er zugefroren ist wird es nass für sie Soldaten, wenn er im Frühling auftaut und der Spieler hat ein paar Soldaten weniger.
Eine weitere Veränderung im Vergleich zu den Vorgängern ist ein vereinfachtes Wirtschaftssystem. So gibt es nur noch 5 Rohstoffe (Holz, Lehm, Stein, Eisen und Schwefel) zu verwalten und natürlich die Taler als Währung. Können die Rohstoffe noch simpel abgebaut werden, muss man um an das nötige Kleingeld zu kommen Steuern erheben.
Die letzte gravierende Änderung ist das Kampfsystem. Mit Soldaten, die sich im Laufe des Spiels immer mehr verbessern, zieht Ihr gegen die Bösen. Dabei wird Euch beim Bau der Einheit immer angezeigt, gegen welche Einheiten sie stark und gegen welche sie schwach ist. Im Endeffekt laufen die Kämpfe ab wie bei jedem anderen Echtzeitstrategie-Spiel auch.
Ein weiteres nettes kleines Feature ist der Sandkastenmodus, in dem ihr Euch in guter Anno-1602-Manier bei einem Endlosspiel auslassen und die Zeit vergessen könnt.
Die Technik
Optisch hat sich sehr viel getan. Wer aber darauf hofft, wieder süße kleine Figuren über den Bildschirm zu steuern, wird eine große Enttäuschung erleben. "Siedler 5" setzt nun auf einen realistischen Stil. Dennoch ist die Optik wirklich sehr gut geworden und zeigt sehr viel Liebe zum Detail. Es macht immer noch Spaß, den Bürgern beim Arbeiten zuzusehen.
Beim Sound muss man Musik und Sprachausgabe unterscheiden. Während erstere schön mittelalterlich stimmungsvoll ist, kann die Sprachausgabe nicht wirklich überzeugen. Oliver Kalkofe wurde als Synchronstimme verpflichtet - das war jedoch ein Griff in den Abort, denn seine Stimme passt gar nicht in das Spiel und führt zu einem teil nervigen Spielverlauf, bei dem man die Boxen gerne ausschalten möchte.
Fazit
Bewertung
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Grafik: |
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Sound: |
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Gameplay: |
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Atmosphäre: |
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82 |
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Wer die Siedler 1-4 gespielt hat, wird auch an "Die Siedler 5" seine Freude finden und wer die Vorgänger nicht gespielt hat, sollte spätestens mit dem fünften Teil anfangen! Kein kompliziertes Wirtschaftssystem, ein einfaches Kampfsystem und sehr detailgenaue Grafik machen das Spiel zu einem Erlebnis. Nur die Sprachausgabe und der verloren gegangene Knuddel-Look sind etwas enttäuschend, aber sonst kann man nichts am Spiel aussetzen - außer, dass man es nur spielen darf, wenn man Zeit hat. Sonst läuft man in die Gefahr eine Nacht ohne Schlaf zu erleben, während man im Sandkasten baut.
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