rezensiert von Martin Weinrich
Inhalt: Während die Mutantengruppe um John Marschall trainiert und sich auf den Weg in die Wüste Gobi macht, verhört Clifford Monterny weiterhin den Arkoniden Crest. Dabei interessiert ihn vor allem dessen Bemühungen um das Erreichen der Unsterblichkeit. Allerdings sitzt ihm die Regierung im Nacken, die ganz anderen Pläne mit Crest hat. Bei seiner Arbeit erinnert sich Monterny immer wieder daran, wie er zu dem geworden ist, was er ist.
Kritik: "Die dunklen Zwillinge" setzt das Projekt Stillstand der Serie nahtlos fort. Der Roman liest sich nett, bringt die Handlung letztendlich aber in keiner Weise voran. Dabei kann man Perry Rhodan mittlerweile nicht mal mehr als Nebenfigur bezeichnen. Er tritt nur zu Beginn und zum Schluss auf und ist somit endgültig zum Statisten der Serie degradiert worden.
Die Mutanten trainieren, machen sich ohne Plan auf den Weg in die Wüste Gobi, um dort den chinesischen General vor einer chinesischen Atombome zu warnen. Das ist nett zu lesen, aber nicht besonders spektakulär. Dabei ist es erwähnenswert, dass die Gruppendynamik der Mutanten authentisch wirkt. Ansonsten hätte man diese Nebenhandlung aber locker auf ein paar Seiten zusammenfassen können.
Interessant ist jedoch, dass der chinesische General scheinbar immer mehr gegen seine Regierung eingestellt ist. Ihn interessiert in erster Linie die Atombombe und nicht die Fähigkeit der Mutanten. Wäre er so fanatisch eingestellt, wie alle anderen Nationalisten in der Serie, würde er sofort überlegen, wie man deren Fähigkeiten für China nutzen könnte.
Um die magere Handlung aufzublähen, wird die Geschichte von Clifford Monterny erzählt. Das ist zunächst noch ganz nett, da man erfährt, wie er seine Gabe erhalten hat. Doch dann wird die Geschichte um die Schule der Mutanten aus dem vorherigen Roman einfach noch einmal erzählt, nur aus Monternys Perspektive. Das ist langweilig.
Immerhin ist es ganz interessant, dass Monterny zunächst durchaus von heren Motiven geleitet war, jedoch die falsche Seite unterstützte. Erst durch den Verluste seiner Partnerin scheint er sich endgültig "böse" zu verhalten. Nichtsdestotrotz ist dieser Handlungsstrang, der den Großteil des Romans einnimmt, größtenteils überflüssig.
Crest wird von Monterny verhört. Dummerweise wird auf dem Buchrücken des Romans bereits verraten, was mit Crest passiert. Er wird für die Morde der Arkoniden an der Besatzung der amerikanischen Mondstation angeklagt. Das passiert zwar erst im vorletzten Kapitel der Serie, da man es aber von Beginn an weiß, ist das keine große Überraschung. Auch der Weg dorthin unterscheidet sich nicht besonders von den Verhörszenen aus dem vorherigen Roman. Diese Handlung ist tatsächlich völlig unnötig, da sie bereits auf dem Buchrücken in einem Satz zusammengefasst wurde.
"Die dunklen Zwillinge" setzt den ärgerlichen Weg des Vorgängerromans fort. Während die Serie die ersten vier Romane wirklich gut unterhielt und immerhin eine einigermaßen ereignisreiche Handlung vorlegte, nähert sich die Serie vom Stil immer mehr der Erstauflage an. Das bedeutet vor allem, dass möglichst wenig passieren darf. Das ist auf Dauer schlichtweg langweilig.
Frank Borsch: "Perry Rhodan Neo 6 - Die dunklen Zwillinge"
Heftroman, Softcover, 160 Seiten
Pabel-Moewig 2011
Leserrezensionen
30.12.11, 09:02 Uhr
|
huyanghui
unregistriert
|
ugg outlet store
|
|
|
|